“Über Schröder kann man nicht singen. Schröder ist ein Ersatz-Kohl. Der fand den Kohl immer klasse. Schröder wollte nichts anderes als auch mal in die Charts”, sagt der Rockstar in der Zeit.
Einladungen ins Kanzleramt zu Diskussionen über Popkultur sei er nicht gefolgt, da es sich um augenscheinliche und banale Versuche handele den Künstler zu benutzen. Für ihn sei das dasselbe Vorgehen wie von Kohl, der zu Bärbel Bohley ging und sagte: Passen Sie auf, ich trink hier kurz mit Ihnen Kaffee. Und damit hat er versucht, sie zu verschlucken.”
Auch mit der kriselnden Musikindustrie geht Grönemeyer, der selbst das Plattenlabel Grönland betreibt, hart ins Gericht. Die Branche sei selbst Schuld an den Umsatzrückgängen. Die Plattenfirmen hätten den Kontakt zur Basis “völlig verloren” und nur noch das wirtschaftliche Wohlergehen im Auge. Das Risiko eine junge Band zu unterstützen würde aus Angst gescheut.
Grönemeyer fordert in dem Gespräch eine neue Preisgestaltung bei CDs, welche Newcomerbands günstiger anbiete als etablierte Stars. Dafür sei die Industrie aber zu unflexibel. Man könne mit einer Industrie die sich mit Kunst beschäftige nicht an die Börse gehen, da ein Künstler nicht jedes Jahr ein gutes Buch oder eine Plattenfirma nicht jedes Jahr Gewinne machen könne. Grönemeyer schloss nicht aus, seine Platten selbst herauszubringen, sobald sein Vertrag mit der Plattenfirma EMI auslaufe. Jens Mayer
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